Technologie & Business

Was bedeutet C.A.S.E. für die Zukunft im Aftermarket?

Im Aftermarket geht es darum, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die über den Erstverkauf hinausgehen. Dabei ist es wichtig, dass Kunden bei Problemen oder Fragen schnell und effizient unterstützt werden. Genau hier setzt C.A.S.E. mit Zukunftsthemen an.

C.A.S.E. steht für Connected, Autonomous, Shared und Electric – das sind die vier großen Trends, die derzeit den Automobilmarkt verändern. Ziel des C.A.S.E. ist es, diese Trends zu nutzen, um den Kunden ein nahtloses und personalisiertes Aftermarket-Erlebnis zu bieten. Dies stellt sowohl die Werkstätten als auch die Automobilhersteller vor große Herausforderungen. Mit einer frühzeitigen Vorbereitung und einer klaren Strategie können diese Herausforderungen jedoch gemeistert und dem Kunden ein einwandfreies und personalisiertes Aftersales-Erlebnis geboten werden.

C.A.S.E. im Aftermarket – vier große Trends, die den Automobilmarkt verändern

Diese vier Eckpfeiler, aus denen C.A.S.E. besteht, werden die Zukunft in der Automobilbranche maßgeblich verändern.

Connected

Durch die Vernetzung von Fahrzeugen und Werkstätten können Kunden direkt auf Informationen zu ihrem Fahrzeug zugreifen. Bisher sind die Hinweise für Werkstatttermine auf bestimmte Parameter festgelegt. In der Zukunft könnte ein Fahrzeug von sich aus merken, wann es Zeit für einen Werkstatttermin ist und dem Fahrer zu gegebenem Zeitpunkt Bescheid geben. Währenddessen kann es der Werkstatt die nötigen Informationen zu schicken, um dieser die Möglichkeit zu geben, durch die Analyse von Daten mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln. Der Ablauf von Terminvergabe bis hin zur Zufriedenheitsbefragung kann mit einem digitalen Workflow individuell abgebildet werden.

Autonom

Immer mehr Fahrzeuge werden in der Lage sein, autonom zu fahren. Dies hat Auswirkungen auf den Aftermarket, denn die Wartung und Reparatur von autonomen Fahrzeugen wird sich von der Wartung und Reparatur herkömmlicher Fahrzeuge unterscheiden, gerade auch, wenn autonome Flotten entstehen. Zum Beispiel kann es nötig sein, dass ein Werkstattmitarbeiter eher mobil zu den jeweiligen Wägen unterwegs ist und die Fahrzeuge nicht mehr in der Werkstatt wartet oder repariert.

Wichtig kann ein mobiler Wartungsservice auch werden, wenn man das Projekt Vay in Hamburg betrachtet. Dort navigieren so genannte Teledriver Autos ferngesteuert durch die Straßen. Sie bringen die Fahrzeuge zum gewünschten Punkt und übernehmen diese wieder, wenn sie nicht gebraucht werden [https://www.hamburg-news.hamburg/innovation-wissenschaft/startup-vay-schickt-erstes-fahrerloses-auto-durch-hamburg]. In der Zeit, in der sie nicht gebraucht werden, können sie problemlos gewartet werden. Ein intelligentes Workflow Management vereint nicht nur alle gesammelten Daten, sondern bereitet sie so auf, dass die Planung durchdachter und zeitsparender geschieht.

Shared

Carsharing und andere Mobilitätsdienstleistungen, wie Sharing mit mehreren Personen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Um eine schnelle und effiziente Unterstützung der Kunden zu gewährleisten, braucht es einen klugen Einsatz von Kundenservice Tools. Bekommt ein Kunde nach dem Buchen seines Wagens nicht das gewünschte Produkt, ist die Zufriedenheit schnell gefährdet. Von einem dreckigen Fahrzeug, über fehlende buchbare Features, bis hin zur Abwesenheit des gebuchten Wagens – die Probleme können mannigfaltig sein. Über digitale Ansprechpartner kann der Kunde seine Problematik ad hoc mitteilen und bekommt innerhalb kürzester Zeit Lösungen präsentieren, die den Kunden zum Self-Service befähigen.

Electric

Der Trend zur Elektrifizierung des Antriebsstrangs stellt die Werkstätten vor neue Herausforderungen. Elektrofahrzeuge sind im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen technisch zwar weniger komplex, sie erfordern jedoch eine andere Herangehensweise bei Wartung und Reparatur. Die Komponenten der IT-Systeme machen aus einem Fahrzeug eher einen fahrenden Computer, der eine Vielzahl an Daten sammelt und verarbeitet. Diesen Veränderungen müssen auch Werkstätten Rechnung tragen und über das Know-how sowie die technischen Möglichkeiten verfügen, um Elektrofahrzeuge zu warten und zu reparieren. In den Werkstätten findet ein immenser Wandel in den Berufsfeldern statt. Die Entwicklung geht weg vom Schraubschlüssel, hin zur IT-Fachkraft, die mit vielen digitalen Aufgaben konfrontiert sein wird. Dabei sollten sie dennoch die Kenntnisse von Verbrennermotoren nicht vergessen, die nach wie vor ein großes Thema spielen werden.

Auch Automobilhersteller sind gefragt. Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Fahrzeuge jederzeit betriebsbereit sind und sie nicht aufgrund von Problemen mit dem Antriebssystem liegenbleiben. Hierbei ist es wichtig, dass die Automobilhersteller ihre Kundenserviceprozesse verbessern und schnelle Unterstützung bei Problemen anbieten können.

Beim Umgang mit C.A.S.E. im Aftermarket hilft schneller und kosteneffektiver Kundenservice

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kernthemen von C.A.S.E. im Aftermarket in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um Kunden ein nahtloses und individuelles Erlebnis zu bieten. Eine geeignete Softwarelösung, wie targenio AFTERMARKET, ist für einen schnellen und kosteneffektiven Kundenservice seitens der Hersteller dabei ein wesentlicher Baustein.

Melden sich Kunden mit einem Anliegen jedweder Art, haben sie häufig ein Problem, das sie zügig gelöst haben möchten. Diese Anliegen sind so vielfältig, wie die Szenarien, die wir mit den oben erklärten Eckpfeilern vorgestellt haben. Nur durch eine kooperative Zusammenarbeit mit den Herstellern können die Werkstätten sicherstellen, dass sie auf die sich ändernden Anforderungen des Marktes vorbereitet sind und ihren Kunden eine rasche und effiziente Dienstleistung bieten können.

Um diese Transformation im Aftermarket zu unterstützen, bieten wir mit unserem ausgeklügelten Workflow Management targenio AFTERMARKET ein Produkt, das den Kundenservice maßgeblich entlastet.

Für Fragen dazu stehen wir dir sehr gerne zur Verfügung.

Was hat der Reifenwechsel mit Engpassmanagement im Aftermarket zu tun?

Es ist wieder die Zeit, in der viele Autobesitzer ihr treues Gefährt in die Werkstatt bringen und von Winter- auf Sommerreifen umrüsten lassen. Das macht auch Sinn, denn ein Sommerreifen ist verbrauchssparend und für sommerliche Bedingungen optimiert. In dem Zug lassen einige ihr Auto gleich einer Inspektion unterziehen. Doch was machen, wenn während der Inspektion auffällt, dass ein Wagen nicht mehr fahrtauglich ist und ein Verschleißteil ausgetauscht werden muss? Im schlimmsten Fall kann es zum Engpassmanagement im Aftermarket führen.

Ersatzteilbeschaffung als Teil des Aftermarkets

Spätestens beim Austausch des Verschleißteils befinden sich die Besitzer eines Autos im Bereich des Aftermarkets. Dieser Markt umfasst alle Waren und Dienstleistungen, die im Rahmen des Ersterwerbs benötigt werden. Im Fall von Automotive also alles, um einen Wagen zu warten, reparieren oder nachzurüsten.

In der Regel fällt dieser Bereich im Rahmen der Inspektion kaum auf, denn die Werkstätten haben die meisten Ersatzteile vorrätig. Allerdings gibt es durchaus Umstände, dass ein Ersatzteil nicht mehr auf Lager ist. Dann beginnen für die Werkstatt die Aftermarket-Anfragen beim Hersteller und das Hoffen, dass das Ersatzteil schnell verfügbar ist. Das ist vor allem wichtig, wenn es sich um ein Ersatzteil für den sicheren Fahrbetrieb handelt.

So mühsam war Aftermarket im Lauf der Zeit

Die Ersatzteilbestellung lief früher über Papierkataloge ab, die jedes Jahr erstellt, gedruckt und versendet wurden. Hier musste das Ersatzteil erst manuell aus dem Katalog herausgesucht und anschließend über ein Telefon bestellt werden. Später folgten die virtuellen Ersatzteilkataloge, die über Datenträger wie CD oder USB-Stick verbreitet wurden.

Gerade die Nachfragen, wo das Ersatzteil bleibt, oder ob die Beschaffung schneller geht, gestaltete sich sehr umständlich. Dabei war es nicht nur mit einem kurzen Anruf getan, denn nach dem Anruf mussten die jeweiligen Agents im eigenen Unternehmen herumfragen. Das fraß Zeit und Nerven, bis man die jeweilige Person erreichte, die weiterhelfen konnte. Von einer umständlichen Dokumentation, wenn es überhaupt eine gibt, ganz zu schweigen. Das machte den Aftermarketbereich starr und unflexibel.

Digitalisierung im Aftermarket

Mit der Zeit kamen digitale Ersatzteilkataloge auf, die die Suche erleichterten. Auch die Kommunikation zwischen Händler und Hersteller wurde schneller. Die Effizienz und Qualität der Dokumentation von Anliegen stieg en an. Mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt, dass man in Echtzeit im System nachschauen kann, ob das entsprechende Produkt vorhanden ist oder nicht. Das ist so lange eine wunderbare Sache, wie die Produkte schnell bestellt und geliefert werden können.

Vorsicht, hier kommt der Engpass

Kommt es zum Engpass, steigen die Kommunikations- und Rechercheraten rasant an. Dann hilft nur noch effizientes Case-Management mit integrierter Workflow-Steuerung, um unkoordiniertes Kommunizieren, und vor allem eine hohe Wartedauer zu vermeiden. Mit einer passenden Plattform, wie der targenio AFTERMARKET, können solche Anfragen aus dem Bereich des Aftermarkets einfach und effizient bearbeitet werden.

Das basiert nicht nur auf der Möglichkeit, die Plattform an die jeweils genutzte Sprache anzupassen.
Die Engpassmanager bekommen einen transparenten Einblick in die Bearbeitung der Vorgänge und haben für die Recherche alle notwendigen Systeme angebunden. Alle Informationen sind in targenio AFTERMARKET auf einen Blick sichtbar und dokumentiert. Diese Lösungen reduzieren Kosten und Aufwände, bei gleichzeitiger Erhöhung der Servicequalität.

Allzeit pannenfreie Fahrt

Was bedeutet das für den Händler, der gerade einen Wagen zum Reifenwechsel und zur Inspektion in der Werkstatt hat, und nun ein Teil braucht, für das ein Engpass besteht? Auf jeden Fall eine kürzere Wartezeit, trotz Engpass in der Teilebeschaffung. Er hat beim Blick in das System immer eine Rückmeldung, wo seine Anfrage gerade ist und kann abschätzen, wie lange die Bearbeitung vermutlich noch dauern wird. Das macht den Reifenwechsel zu einer schnellen und sicheren Angelegenheit, auch, wenn es mal wieder ein bisschen länger dauert – aber nur ein bisschen. Das begeistert den Händler, und seinen Kunden, der unbedingt wieder sicher auf die Straße möchte.

Aftermarket auf einen Blick

Mit dem Wort Aftermarket beschreibt man den Markt für Zubehör, Ersatzteile, Zusatzleistungen oder -geräte aus den Bereichen von Konsumgütern, wie Autos, oder Investitionsgütern, wie Maschinen. Hier spricht man also von einem „Markt nach dem Markt“, wenn der eigentliche Kauf bereits getätigt wurde. Daher wird der Aftermarket auch als Sekundärmarkt bezeichnet.

Mit ChatGPT den digitalen Kundenservice von morgen gestalten

Seit letztem Jahr geht ein Raunen durch die IT-Welt. Dieses basiert auf dem Erscheinen von generativen großen KI-Systemen mit der Synthese von Text, Bild, Klang, Programmiercode und Sprache im Monatstakt. Einen Beleg dafür liefert der aktuelle AI Index 2023. Der Bericht ist eine unabhängige Quelle, bestehend aus einem interdisziplinären Team aus Wirtschaft und Forschung, zum Stand der internationalen KI-Entwicklung in Industrie und Forschung. Er richtet sich maßgeblich an Führungskräfte, um Entscheidungen zu unterstützen. Dieser Bericht hat natürlich Folgen für den Kundenservice und das Beschwerdemanagement in unterschiedlichsten Branchen.

Jetzt heißt es anschnallen und losfahren

Die momentane KI-Technik hat Potenzial von disruptiver Veränderung. Das bereitet einigen Branchen Sorgen. Doch wo eine Verdrängung stattfindet, dort entstehen ebenso viele neue Möglichkeiten. Gerade für Unternehmen, die KI einsetzen, bedeutet das einen enormen Schub in puncto Kostensenkung und Umsatzsteigerung. Der wirtschaftliche Vorteil ist unbestritten, weshalb sich ein Durchstarten mit Foundation Models[1] mehr als empfiehlt.

Gerade für Unternehmen, die sich mit dem Beschwerdemanagement befassen, kann die Unterstützung via KI enorme Erleichterung bringen. Als Kommunikationsmittel mit einem Sprachverständnis auf menschlichem Niveau, unterstützen beispielsweise Systeme wie ChatGPT die Vorgänge zwischen Kunde und Unternehmen. In Bezug auf targenio betrifft das nicht nur die Kategorisierung, die über künstliche Intelligenz strukturiert werden kann.

Generative KI-Systemen können im Kundenservice noch viel mehr gestalten. Die folgenden Punkte sind ein Ausblick auf den Kundenservice der Zukunft.

Digitaler Zwilling der Customer Journey

Wem ist es nicht schon passiert? Man ist am Flughafen und muss einchecken. Auf dem Weg dorthin ist einem aber noch nicht klar, dass die Schlange unendlich lang sein wird. Also steht man irgendwann unweigerlich an – und sich gleichzeitig die Beine in den Bauch, während die Laune sinkt.

Über einen digitalen Zwilling[2] können beispielsweise von den Airlines Services bereitgestellt werden, die den Fluggast während seiner Reise begleiten. Ein Tool wie ChatGPT dient dann dem digitalen Zwilling als Konversationsassistent, der dem Fluggast Hinweise zum Vorgang gibt. So kann ein Kunde nachfragen, wie gerade die Lage an der Anmeldeschlange ist. Daraufhin empfiehlt die Chat-KI als Kommunikator in Echtzeit, sich vorher noch in Ruhe einen Kaffee zu gönnen, da die Wartedauer noch zu lang ist.
Die im System liegende künstliche Intelligenz kann zum Beispiel proaktiv einen Gutschein ausgeben, wenn es merkt, dass der gebuchte Flug Verspätung hat – und die Einstellung gewährleistet ist, dass es diesen Gutschein ausstellen darf. Die Laune des Fluggastes bleibt dabei anhaltend zufrieden, denn er wird durchgängig informiert und bei potenziellem Schaden schon zu Beginn entschädigt.

Natürlich sollten vorher essentielle Fragen geklärt werden. Wie soll so ein Tool wie ChatGPT die Unterhaltung führen? Proaktiv oder auf Anfrage? Welche Daten braucht das System für solch eine Konversation? Das ist alles zum einen Sache des Maschine Learnings (ML) und zum anderen eine Frage, die vorab von Unternehmen geklärt werden sollte.

Konversation in Echtzeit

Das Erleben eines Fluggastes ist unter Umständen sehr emotional. Das transportiert dieser entsprechend in der Beschwerdenachricht an das Flugunternehmen. Dabei ist es gar nicht so einfach, die Essenz der Nachricht herauszufiltern und sie für ein passendes Feedback strukturiert zu erfassen.

ChatGPT kann in dem Fall als eine Schnittstelle zwischen Gast und Case Management fungieren. Es kümmert sich ernsthaft auf emotionaler Basis als erster Ansprechpartner um die Anliegen des Gastes. War bisher ein Formular für Beschwerden gefragt, dass von den Kunden eine klare und detaillierte Eingabe erforderte, ist es jetzt möglich, die KI vorzuschalten. In einem lockeren, schriftlichen Gespräch erfährt ChatGPT alle notwendigen Informationen für die klare Weiterverarbeitung der Anfrage.

Darüber hinaus kann eine künstliche Intelligenz bei faktenbasierten Anfragen direkt die Antwort liefern, ohne die Anfrage an einen Agent weiterzuleiten. Ein Beispiel dafür ist die Verspätung eines Flugs. Diese Daten existieren bereits. Fragt nun ein Fluggast, wo sein Flieger bleibt, weiß die künstliche Intelligenz, woran es liegt, und kann gezielt eine Antwort liefern. Dadurch erhält der Kunde nicht nur eine passende Antwort, sie ist auch mit weniger Wartezeit verbunden.

Bei unklaren Anfragen, die von der KI nicht beantwortet werden können, leitet sie die Information aufbereitet an den Agent weiter, um diesem die folgende Arbeit weitestgehend zu erleichtern.

Einer, der zu mir passt

Zudem ist es sogar möglich, als Gast eine eigene Datenmappe zu besitzen, die alle Informationen zu sich selbst, den Flugdaten und Personenaufkommen, Wartezeiten oder Daten zum Flughafen, bereit hält. Das ermächtigt den Fluggast zu selbst bestimmten Entscheidungen und zur Teilhabe am Vorgehen in Echtzeit. Dieser ist dadurch den Unternehmen nicht ausgeliefert, sondern stets Herr über die eigene Entscheidungsgewalt.

Nicht zu vergessen, dass eine KI dem Fluggast aufgrund der Informationen in der Datenmappe den passenden Agent zuteilen kann. Die Basis dafür kann das Harvard-Konzept[3] sein. Somit gelingt die Kommunikation wesentlich einfacher. Denn der Fluggast fühlt sich, je nach emotionaler Lage, stets verstanden und ernstgenommen. Das hinterlässt das Gefühl von Sicherheit, auch wenn mal etwas schief gegangen ist.

Viele Optionen und noch mehr

Der Kundenservice kann von den Möglichkeiten, die KI-Systeme bieten, nur profitieren. Gerade das positive Beschwerdemanagement ist effizienter und leichter zu gestalten – für alle, die an so einem Prozess beteiligt sind.

Wenn ein Unternehmen jetzt mit auf den Zug aufspringt, ist es laut AI Index 2023 definitiv Vorreiter, handelt aber auch im Sinne der eigenen Kunden. Aus unserer Sicht wird die Verknüpfung von Service mit künstlicher Intelligenz der Kundenservice von morgen sein.

Aus unseren praktischen Erfahrungen haben wir gelernt, dass man verschiedene KI-Methoden mit regelbasierten Logiken kombinieren sollte, um spezifische Anforderungen zielgenau zu erfüllen. Für mehr Informationen, oder dem Wunsch, den digitalen Kundenservice auf ein neues Level zu heben, stehen wir sehr gerne zur Verfügung.


[1] Foundation Model ist ein Begriff, den die Forschenden der Stanford Universität geprägt haben. Dieser meint große Sprachmodelle (LLM) und KI-Modelle mit multimodalen Fähigkeiten, wie ChatGPT, Stable Diffusuin, Whisper und DALL-E 2.

[2] Digitale Zwillinge sind unter anderem Dienste, die alle relevanten Informationen und Dienste mittels einer einheitlichen Schnittstelle zur Verfügung stellen.

[3] Das Harvard-Konzept verfolgt die Strategie des sachbezogenen Verhandelns. Streitfragen sollen nach Bedeutung und Sachgehalt entschieden werden, statt zu feilschen. Daraus resultiert eine beidseitig einvernehmliche, konstruktive Einigung.

Worauf muss mein Unternehmen bei einem Backup achten?

Spätestens am heutigen World Backup Day sollten Unternehmen sich die Frage stellen: Wie sichert mein Unternehmen seine Daten? Die Frage ist sehr wichtig, da es sich hier um notwendige Daten handelt, deren Verlust unter Umständen einem Unternehmen die Existenz kosten kann. Dabei kann dieser Vorgang durch kleinste Fehler oder durch Umwelteinflüsse recht schnell passieren. Deswegen sind Backups, Restores und weitere Sicherungsmaßnahmen absoluter Standard. Wir erklären, wie wir mit unserer Datensicherung umgehen.

Daten kopieren und fertig?

Datenverluste sind wesentlich verbreiteter, als man im ersten Augenblick glauben mag. Ein Fehler oder technisches Versagen passiert oft nebenbei und könnte alle wichtigen Daten im Unternehmen zerstören. Die Probleme reichen von Löschen, über Verlust des Datenträgers, bis zum Einfangen einer Malware, die alle Daten unzugänglich macht.

Ein Backup ist eine zweite Kopie von wichtigen Daten, wie Korrespondenzen, Images, Videos und anderen Datensätzen, um zu verhindern, dass diese verloren gehen. Dazu werden sie auf einem externen Datenträger verwahrt.

Eine Datensicherung ist schnell gemacht. Man muss die Daten auf einen Datenträger kopieren, fertig. Oder? Tendenziell ja, aber nicht ganz. Wer sicher gehen möchte, dass die Daten auch bei regionalen Unglücken, wie Serverbrand oder Hochwasser, nicht verloren gehen, sollte noch mehr beachten. 

Was muss mein Unternehmen bei einem Backup beachten?

Der erste relevante Schritt ist in Unternehmen seit Jahren etabliert. Alle Daten sind nicht mehr auf dem dauerhaft verwendeten Datenträger, sondern befinden sich gesammelt auf einem externen Gerät. Die physische Sicherung ist zwar gut, allerdings können diese Datenträger bei Umwelteinflüssen zur gleichen Zeit kaputt gehen, wie das Ursprungsgerät, wenn sie sich am gleichen Ort befinden. Das betrifft zum Beispiel Server, die inhouse gestellt und gewartet werden.

Die örtliche Trennung zwischen Arbeitsort und Backup Speicherplatz ist daher sehr ratsam. Die zukunftssichere Alternative ist die Aufbewahrung des Backups in einer Cloud. Dort sind die Daten jederzeit und überall verfügbar. targenio setzt bei der Datensicherung auf die Lösungen von Microsoft Azure.

Microsoft Azure als Lösung für ein Backup

Das Azure Backup ist ein Cloud-basierter Backup-Service, der es Nutzern ermöglicht, ihre virtuellen Maschinen (VMs), Anwendungen, Dateien und Ordner zu sichern. Die Nutzer können geplante Backups durchführen, um Datenverlust zu vermeiden. Die gesicherten Daten werden auf sicheren Microsoft Azure-Servern gespeichert und können jederzeit wiederhergestellt werden. Das bezieht sich sowohl auf die Betriebssysteme als auch auf die Daten, mit denen wir arbeiten.

Das bedeutet auch, dass beispielsweise versehentlich gelöschte Daten nicht sofort weg sind. Der Papierkorb ist mehrstufig, damit die Daten, je nach Instanz, wiederhergestellt werden können.

targenio setzt auf cloudbasierte Backups

Es gibt bei uns die Richtlinie, keine Daten auf den Endgeräten zu speichern, sondern immer mit der Cloudspeicherung zu arbeiten. Damit kann das Unternehmen sicherstellen, dass keine Daten verloren gehen. Die Einstellungen in der Cloud sind so getroffen, dass die Daten in Europa liegen, um den hiesigen Standards des Datenschutzes zu entsprechen. Darüber hinaus ist festgesetzt, dass Microsoft mehrmals pro Tag Backups erstellt.

Dabei ist es wichtig, dass die Sicherungen georedundant sind. Was das bedeutet? Die Backups sollen nicht am gleichen Ort gespeichert werden wie unsere Arbeitsdaten. Damit ist weitestgehend gewährleistet, dass bei einem regionalen Unglück unsere Daten von einem anderen Ort aus abrufbar sind.

Damit ist unsere Software auf sehr vielen Ebenen vor Löschung oder Verlust sicher und kann bedenkenlos genutzt werden.

Kundenzufriedenheit im Schlaf – mit der Software von targenio

Normalerweise ist Kundenzufriedenheit im Schlaf nur im Kontext mit Betten oder Medikamenten zu verstehen. Am heutigen Weltschlaftag liegt das auch sehr nahe. Aber was machen Leiter im Kundenservice, die nachts keinen Schlaf finden, weil ihre Kunden unzufrieden sind? Mit der Software von targenio bekommen sie Kundenzufriedenheit im Schlaf.

Bis dahin wälzen sie sich unter Umständen im Bett von links nach rechts und wissen nicht, wie sie den steigenden Anforderungen gerecht werden sollen.

Mehr als nur ein Krisenherd in der Nacht

Dabei handelt sich oft nicht nur um eine Seite, die unzufrieden ist. Die eigenen Mitarbeiter haben zu Stoßzeiten keine gute Laune mehr, denn die Aufträge reißen nicht ab – genauso wenig, wie die Überstunden.

Die Bearbeitung der jeweiligen Kundenanfrage dauert zu lang und verringert die Deckungsbeiträge. Es ist vorprogrammiert, dass der CFO unzufrieden ist.

Und vielleicht wird die Beschwerdespirale so groß, dass einige Beschwerden beim CEO ankommen. Das bedeutet unter Umständen Rechtfertigungsnot für den Leiter Kundenservice.

Alles nur ein schlechter Traum

Zum Glück gibt es mittlerweile verlässliche Software, die für Entspannung sorgen und die Krisen über Nacht verpuffen lassen. Mit klaren Prozessen und Strukturen unterstützt targenio das Team „in einer Sprache“ international und zielgerichtet zu kommunizieren.

Die jeweilige Branche ist hier nebensächlich. Von Airlines, über Automotive und Maschinenbau, bis hin zu den Customer Success Managern kann targenio in fast jede Kundenserviceabteilung implementiert werden.

Kundenzufriedenheit lässt sich mit der Software von targenio automatisch verbessern

Im Kundenservice unterstützt targenio anspruchsvolle end to end-Prozesse. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um B2B- oder B2C-Bereiche handelt. Die Bearbeitung basiert auf Vorgängen. Und über die Integration bestehender IT-Systeme automatisiert die Software die Bearbeitung stark.

Dadurch bearbeitet das Team im Kundenservice die Anfragen und Beschwerden effizienter, und antwortet folglich schneller mit spezialisierten Antworten. Was macht Kunden zufriedener als ein positives Kontakterlebnis, bei dem sie sich verstanden und fair behandelt fühlen?

Eine optimierte Kompensation führt beim CFO natürlich zur Freude, denn höhere Deckungsbeiträge im Unternehmen und automatisches Verbuchen auf Kostenträgern vereinfach das Kosten-Controlling.

Der CEO wird nicht mehr mit Kundenanfragen behelligt, und die Mitarbeiter können sich endlich angemessen um ihre Fälle kümmern, und deshalb pünktlich in den Feierabend gehen.

Wir wünschen auf jeden Fall einen guten Schlaf!

Hinweis: Das Bild ist mit KI generiert.

Fliegen ist eine Frage der Technologie – auch auf der ITB Berlin

Die Reiselust der Deutschen ist trotz Krisen und Inflation ungebrochen. Das ist ein Grund zur Freude in der Reisebranche. Gleichzeitig stellt das neue Herausforderungen dar. Viele Airlines mussten in den letzten Jahren ihre Arbeitnehmerstruktur umbauen und können jetzt oft die wiederkehrenden Anfragen nicht optimal abdecken. Damit die Kundenzufriedenheit dennoch ungebrochen bleibt, kann dem Kundenservice eine kluge Technologie den Rücken frei halten.

Laut der Tourismusstudie des ADAC ist die Reisebereitschaft per Flugzeug zwar noch nicht wieder auf dem Stand vor der Pandemie. Es ist aber sichtbar, dass sich der Bereich erholt und der Trend nach oben geht. Das bedeutet eine wiederkehrend hohe Anfrage in der Reisebranche.

In Kombination mit dem Personalmangel bei den Airlines ist das eine explosive Mischung für die Urlaubszeiten 2023. In den letzten Jahren mussten hunderte Flüge gestrichen, und damit ebenso zahlreiche Stellen, werden. Das bedeutet lange Warteschlangen, verlorenes Gepäck und unzufriedene Flugreisende. Für Entlastung könnte unter anderem Technologie sorgen, wenn sie angemessen eingesetzt wird.

Technologie ist ein Teil der Lösung

Die größte Reisemesse, ITB, hat den Stellenwert der Technologie bereits erkannt. Im Segment Travel Technology der ITB Berlin präsentieren Anbieter in vier Hallen ihre globalen Vertriebssysteme (GDS), Veranstalterdatenbanken, Reservierungssysteme, Reisebürosoftware und Kalkulationsprogramme.

Damit ist klar: Mit Technologie ist nicht nur die gemeint, die man sehen kann. Gerade die unsichtbare Technologie ist wesentlicher Bestandteil von hoher Kundenzufriedenheit. Effiziente technologische Lösungen sind zunehmend ein entscheidender Faktor für erfolgreiche Geschäftsmodelle der Reisebranche. Da spielt auf jeden Fall auch der Customer Service der Airlines eine große Rolle. Wenn es hakt, wollen die Kunden ihr Unbehagen mitteilen können, und ihr Anliegen schnell und zuverlässig bearbeitet wissen.

Targenio AIR bietet Kundenzufriedenheit

targenio AIR ist die Antwort auf eine effiziente Kundenanfrage. Die Software verbindet alle notwendigen Informationen, wodurch der Kundenservice innerhalb kürzester Zeit mit verständlichen Worten eine passende Lösung präsentieren kann. Das bedeutet ein positives Kontakterlebnis bei den Fluggästen, denn sie fühlen sich verstanden und fair behandelt. Kaum ein anderes Gefühl fördert mehr Vertrauen in ein Flugunternehmen – und damit die Bereitschaft wieder mit der Airline zu reisen.

Unsere Software kann ein Schlüssel für den Spagat zwischen Mitarbeitermangel und hohem Reiseaufkommen sein. Deshalb ist morgen unser Leiter Business Development Thomas Baier auf der ITB Berlin unterwegs und kann jederzeit angesprochen werden.

Daneben ist auch Dr. Fried & Partner, ein unabhängiges Partnerunternehmen von uns, vor Ort und kann bereits erste Fragen zu unserer Software beantworten. 

Image: Foto von Jon Tyson auf Unsplash

Künstliche Intelligenz zur Workflowautomatisierung

Mit targenio automatisieren wir Prozesse im Kundenservice; die Grundlage dafür bilden modellierte und mit Regeln unterstützte Workflows. In unserem Beitrag „Prozesse zum Fliegen Bringen“ haben wir uns mit der Automatisierung von Prozessen grundlegend befasst. Auch bei steigender Automatisierung von Prozessen verbleiben Aufgaben, die komplex sind und zur Erledigung menschliche Expertise erfordern. Beispiele dafür sind

  • das Erkennen und Klassifizieren von Kundenfeedback,
  • das Erkennen und Extrahieren von Daten aus unstrukturierten Texten,
  • das Recherchieren in anderen Systemen und Datenquellen und
  • das Treffen von Entscheidungen bei Unsicherheit (z.B. Kulanzentscheidungen).

In unserem targenio Machine Learning Lab entwickeln wir gezielt Lösungen mit Maschinellem Lernen, um derart komplexe Aufgaben zu automatisieren und die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit für den Kunden zu unterstützen. Unsere virtuelle Kollegin Laura erklärt unseren Ansatz dazu:

Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen

Der Begriff KI wird heute inflationär gebraucht und nicht selten verbergen sich hinter dem Buzzword Künstlichen Intelligenzen einfach nur regelbasierte Algorithmen. So werden beispielsweise Chatbots generell dem Themengebiet KI zugeordnet. Wenn ein Bot nur aus vordefinierten (also regelbasierten) Eingabe-Antwort-Paaren besteht, werden die Erwartungen an die Technologie nicht erfüllt. Der Beitrag „Künstliche Intelligenz – Die große Show“ in der Süddeutschen Zeitung betrachtet diese Entwicklung ausführlich.

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) werden die Technologien bezeichnet, die Computer befähigen, menschliche Intelligenz nachzuahmen bzw. zu erlangen.

Zusammenhang DL, ML und KI

Maschinelles Lernen (ML) bezeichnet eine Klasse von Algorithmen, mit denen man Künstliche Intelligenz erlangen kann. Maschinelles Lernen benutzt Algorithmen, um aus großen Datenmengen (Big Data) zu lernen – und so die darin vorhandene Intelligenz zu nutzen.

Deep Learning (DL) ist einer von mehreren ML Algorithmen. Es basiert auf dem Aufbau und der Funktionsweise von biologischen Gehirnen.

Beim überwachten Lernen beispielsweise lernt ein Algorithmus, Eingaben (die Daten) auf ein gewünschtes Ziel (das Label) abbzubilden. Wie genau der angelernte Algorithmus diese Aufgabe dann löst, ist Nebensache. Mit anderen Worten: Maschinelles Lernen automatisiert das Finden von Algorithmen zum Lösen bestimmter Probleme.

Damit verändert sich auch die Art und Weise, wie wir Automatisierungslösungen entwickeln:

traditionelle Programmierung vs. Machine Learning

Beim herkömmlichen Programmieren wird eine Abfolge von Regeln (ein Algorithmus) festgelegt, mit der dann aus Daten eine Ausgabe berechnet wird. Beim Maschinellen Lernen kann man sich vorstellen, dass diese Ausgabe selbst ein Algorithmus ist – und zwar ein Algorithmus, der eine bestimmte Aufgabe löst.

Auf Basis der ML und DL-Technologie haben wir Lösungen für die Automatisierung von Aufgaben im Kundenservice erstellt, die wir in weiterführenden Blog Beiträgen vorstellen werden.

Takeaway

  • Mit Maschinellem Lernen lösen wir Aufgabenstellungen, die mit regel-basiertem Programmieren nur sehr schwer oder gar nicht lösbar sind.
  • Im targenio ML Lab entwickeln wir Lösungen, um die Workflowautomatisierung im Kundenservice mit targenio weiter zu optimieren und die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit für den Kunden zu unterstützen.

Prozesse zum Fliegen bringen

Als die antiken Helden Daidalos und Ikaros von Kreta flohen, schnallten sie sich Flügel an, die sie aus Vogelfedern und Kerzenwachs gefertigt hatten. Bevor Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert die ersten Skizzen von Flugmaschinen machte, untersuchte er die Flugweise der Vögel. Als findige Tüftler im 18. Jahrhundert die ersten Fluggeräte konstruierten, orientierten sie sich ebenfalls am Vogelflug.

Vögel als Vorlage für die Entwicklung von Fluggeräten zu nehmen, war naheliegend, da Vögel schließlich ein offensichtlich erfolgreiches Konzept zur Überwindung der Schwerkraft entwickelt hatten.

Dennoch: Fluggeräte, die den Flügelschlag von Vögeln nachahmen, so genannte Ornithopter oder Schwingflügler, sind technologische Fehlschläge, und erfolglos geblieben.

Nicht immer funktioniert das Naheliegendste

Erst die gedankliche und technische Trennung der zwei Funktionen des Vogelflügels in Auftrieb und Antrieb ermöglichte die Entwicklung von Flugzeugen, wie wir sie heute kennen: Starre Flügel sorgen für den Auftrieb und Triebwerke erzeugen den Vortrieb.

Welche Erkenntnisse lassen sich aus diesem kurzen Ausflug in die Geschichte der Luftfahrt für die Automatisierung von Geschäftsprozessen ableiten?

  1. Die Imitation des Ist-Zustandes (hier: Vogelschlag) mit technischen Mitteln ist nicht immer erfolgversprechend.
  2. Technische Lösungen für ein Problem erfordern vielfach eine andere gedankliche Herangehensweise, um die spezifischen Vorteile der Technik optimal zu nutzen (hier: Trennung von Auftrieb und Antrieb).

Warum ist das so?

Technische Systeme haben besondere Vorteile, aber auch eigene Nachteile. Der Nachbau der gekoppelten Schlag-, Dreh- und Längsbewegungen eines Vogelflügelschlages mit technischen Mitteln ist viel zu kompliziert und fehleranfällig, um erfolgreich zu sein. Hingegen kann ein Motor, der lediglich eine einfache Drehbewegung erzeugt, sehr viel Kraft entfalten und einen Propeller antreiben, der für die Vortriebserzeugung sorgt.

Ebenso haben IT-Systeme spezifische Vor- und Nachteile: So kann Software sehr leicht große Datenmengen verarbeiten. Jedoch läuft die Verarbeitung auf einen Fehler, wenn die Daten nicht im erwarteten Format vorliegen. Für die Verarbeitung der Daten durch einen Menschen stellt das in der Regel kein Problem dar. Für die Automatisierung von Geschäftsprozessen mit Hilfe von IT bedeutet dies, dass die durch Software zu erledigenden Aufgaben „neu“ und „anders“ gedacht werden müssen. Es ist nicht ausreichend, den aktuellen Ist-Zustand mit der IT nachzubauen.

Erst die gedankliche und technische Trennung der zwei Funktionen des Vogelflügels in Auftrieb und Antrieb ermöglichte die Entwicklung von Flugzeugen

Ein Kunde macht gegenüber einem Unternehmen einen Rückzahlungsanspruch geltend. Hierzu gibt der Kunde sein Anliegen in einem Formular im Internet ein. Anschließend prüft ein Sachbearbeiter, ob der Zahlungsanspruch besteht. Fällt die Prüfung positiv aus, informiert der Sachbearbeiter den Kunden und fordert per E-Mail die Kontodaten des Kunden an. Der Kunde sendet – wiederum per E-Mail – die Kontoinformationen zurück an das Unternehmen. Der Sachbearbeiter übernimmt die Daten, erfasst die Lösung in seinem IT-System und veranlasst die Überweisung des Geldbetrages an den Kunden.

Bei einer Analyse dieses Prozesses wurde festgestellt, dass das Einholen der Kontoinformationen vom Kunden auch sehr gut automatisch mittels einer vorformulierten E-Mail möglich ist. In einer Wirtschaftlichkeitsrechnung wurde überlegt, wie viel Zeit die Sachbearbeiter einsparen könnten, wenn sie nicht mehr die E-Mail an den Kunden ausformulieren müssten, sondern dies auf „Knopfdruck“ durch das System erfolgt.

Glücklicherweise wurde vor der Realisierung dieser Funktion der gesamte Prozess kritisch hinterfragt und es wurde festgestellt, dass durch eine Umstellung des Ablaufes ein viel größeres Automatisierungspotential ausgeschöpft werden kann. Beim Re-Design des Prozesses wurde erkannt, dass nach der Entscheidung über den Anspruch das Einholen der Kontodaten obsolet wird, wenn der Kunde auf eine Self-Service-Plattform verwiesen wird, auf der er seine Kontodaten eingeben und die Überweisung auslösen kann.

Dieses Beispiel zeigt, dass eine 1:1 Überführung des manuellen Prozesses in einen IT-gestützten Ablauf deutlich weniger Potential erschlossen hätte, als eine vollständige Neugestaltung des Prozesses. Ebenso zeigt dieses Beispiel, dass durch Vermeidung von unstrukturierter Kommunikation via E-Mail die Software ihre eigenen Stärken ausspielen kann.

Takeaway

  • IT-Systeme haben – wie alle technischen Systeme – spezifische Vor- und Nachteile, die man bei ihrem Einsatz kennen muss.
  • Orientiert man sich bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen zu stark an der aktuell vorgefundenen Situation, kann die Umsetzung in einer Sackgasse münden oder Potentiale ungenutzt lassen.
  • Wie man das volle Automatisierungspotential identifizieren und ausschöpfen kann, erläutern wir in einem unserer nächsten Blog-Beiträge.

Automatisierung oder Digitalisierung – was jetzt genau?

Nicht jedes digitale Geschäftsmodell ist vollständig automatisiert. Und nicht jeder vollständig automatisierte Geschäftsprozess steht für ein digitales Geschäftsmodell.

Die Begriffe Automatisierung und Digitalisierung werden gerne und großzügig genutzt und häufig frei interpretiert. Die Folge sind Missverständnisse, unklare Ziele und enttäuschte Erwartungen bei Projekten zur Digitalisierung und Automatisierung.

Wichtige Unterschiede in der Begrifflichkeit

Zunächst sind die Begriffe klar und eindeutig definiert:

  • Digitalisierung steht für das Überführen von analoger Information in digitale Information (Bsp. Scan eines Dokuments, Musik als MP3, usw.).
  • Automatisierung beschreibt das Ausführen von sich wiederholenden Aufgaben durch einen Automaten bzw. einen Algorithmus in Form von Software.

Wenn die beiden Begriffe in der Geschäftswelt in einen klaren Kontext stehen, entsteht Klarheit und die üblichen Missverständnisse werden vermieden:

  • Ein Geschäftsvorgang („Case“) steht für ein zu dokumentierendes Geschäft; der Auslöser, der Ablauf und das Ergebnis sind nicht immer oder vollständig klar definierbar.
  • Ein Geschäftsprozess ist eine Menge logisch verknüpfter Einzeltätigkeiten und wird durch ein definiertes Ereignis ausgelöst und das Ergebnis ist eindeutig; Geschäftsprozesse sind standardisierbar.
  • Ein Geschäftsmodell beschreibt das Konzept des unternehmerischen Handelns, den Nutzen und den Ertrag eines Geschäfts.

Diese Themen bieten Chancen für die deutschen Unternehmen

Die Digitalisierung von Geschäftsvorgängen und Geschäftsprozessen ist Voraussetzung für deren Automatisierung. Die Digitalisierung eines Geschäftsmodells bedeutet Daten zu verwerten, was insbesondere in den TIME Branchen immer wieder sehr erfolgreich gelingt. Die Transformation eines produkt-oder dienstleistungsbasierten Geschäftsmodells hin zu einem datenbaiserten Geschäftsmodell erfordert eine tiefgreifende und weitreichende unternehmerische Neuorientierung bis hin zu einem Neuanfang.

Bei der Automatisierung von Geschäftsvorgängen und Geschäftsprozessen werden alle wiederholbaren Aufgaben durch Algorithmen beschrieben und sind in ausführbarer Software abgebildet. Wenn der Kern eines Geschäftsmodells im Herstellen von Produkten oder dem Erbringen von Dienstleistungen besteht und alle Aufgaben automatisiert sind, liegt noch kein digitales Geschäftsmodell vor. Allerdings liefern die hoch automatisierten Geschäftsvorgänge wertvolle Daten, die das Entwickeln digitaler Geschäftsmodelle ermöglichen können.

Bei der Automatisierung eines Geschäftsmodells sind alle wertschöpfenden Tätigkeiten end-2-end automatisiert. Jenseits von TIME Branchen sind häufig Teile der Wertschöpfung, wie beispielsweise der Vertrieb mit eCommerce vollständig automatisiert. Andere Teile der Wertschöpfung erfordern hingegen manuelle oder teilautomatisierte Geschäftsprozesse.

Insbesondere für die deutschen Unternehmen, mit ihrer hohen Kompetenz im Bereich der Produktion und Logistik sowie der hohen Zuverlässigkeit in der Dienstleistung, bieten sich Chancen, wenn die Potentiale für die Automatisierung genutzt werden.

Takeaway

  • Die Digitalisierung von Aufgaben und Geschäftsvorgängen ist die Voraussetzung für die Automatisierung von Geschäftsprozessen.
  • Automatisierung generiert Daten, die als Grundlage für digitale Geschäftsmodelle genutzt werden können.
  • Die Digitalisierung von Geschäftsmodellen ist zunächst eine unternehmerische Herausforderung.

Licht ins Dunkel: Was passiert bei der automatisierten Dunkelverarbeitung?

Automatisierte Dunkelverarbeitung ist ein Schlagwort, das sich auf den ersten Blick vielleicht nicht erschließen lässt. Daher bringen wir Licht ins Dunkel und fragen, was passiert eigentlich bei einer automatisierten Dunkelverarbeitung?

Herzstück jedes Automatisierungsvorhabens ist das automatische Prozessieren von Geschäftsvorgängen – die sogenannte Dunkelverarbeitung. Die Verarbeitung bleibt im Dunkeln, da der Ablauf weder vom Anwender eingesehen, noch die Ausführung unmittelbar beobachtet werden kann. So trifft die Automatisierungssoftware selbständig Entscheidungen auf Basis der verfügbaren Daten, entsprechend der programmierten Regeln. Je umfangreicher das Automatisierungsvorhaben, also je „länger“ der Prozess ist, umso mehr Entscheidungen trifft die Software.

Eine vollständige Automatisierung von Prozessen ist auf der einen Seite sehr wünschenswert, auf der anderen Seite entsteht ein großes Unbehagen mit der von der „Maschine“ getroffenen Entscheidungen. Das passiert, wenn Anwender und Stakeholder lediglich mit dem Ergebnis der Dunkelverarbeitung konfrontiert werden. Hier entstehen schnell Widerstände und der Nutzen der Automatisierung wird insgesamt angezweifelt.

Um diesen Zweifeln wirksam entgegenzutreten, muss bereits bei der Konzeption von Prozessautomatisierungen größtmöglicher Wert auf Nachvollziehbarkeit und Transparenz gelegt werden.

Drei wichtige Elemente braucht es zur Transparenz

Daten – Die Daten, auf deren Basis der Automat eine Entscheidung trifft, sollten erhalten bleiben. Dies ist insbesondere dann erheblich, wenn sich die Datengrundlagen mit Zeitablauf verändern können. Dieser Fall tritt häufig auf, wenn Daten aus Drittsystemen übernommen werden und die von dort geholten Daten nicht konstant sind. In dieser Konstellation kann eine automatisch getroffene Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt anders ausfallen, vor allem wenn sich die Daten im Drittsystem mittlerweile geändert haben. Hier entsteht leicht der Eindruck, dass der Automat falsch entschieden hat, wenn Anwender die ursprünglichen Daten nicht nachvollziehen können.
Bei der mit targenio realisierten automatischen Prüfung von Ansprüchen von Fluggästen erfolgt aufgrund von Flugverspätungen von mehr als drei Stunden gemäß EU VO 261/2004 ein Rückgriff auf das Fluginformationssystem. Damit stellt die Maschine fest, ob ein Flug kompensationsfähig ist oder nicht. Da sich die Bewertung zur Kompensationsfähigkeit von verspäteten Flügen aufgrund neuer Informationen ändern kann, muss also protokolliert werden, welchen Beurteilung zum Zeitpunkt des Prozessdurchlaufs bestand.

Regeln – Die Regeln, die auf die Daten angewendet worden sind, müssen ebenfalls in einer nachvollziehbaren Art und Weise protokolliert werden. Ein Workflowsystem wie targenio bietet hier erhebliche Vorteile, da dieses bereits aufgrund seiner Architektur die angewendeten Regeln und alle wesentlichen Entscheidungen, Aktionen und Aktivitäten protokolliert. Außerdem hinterlegt targenio die zu durchlaufenden Prüfungen in einem Workflowsystem üblicherweise als Entscheidungsbaum, was die Nachvollziehbarkeit erleichtert.

Ergebnisse – Selbstverständlich müssen die Ergebnisse der Dunkelverarbeitung gespeichert werden. Hier hat es sich bewährt, auch die Zwischenergebnisse der einzelnen Prüfschritte zu protokollieren. Denn nur so wird der durchlaufende Algorithmus nachvollzogen und Compliance-Anforderungen erfüllt.

Prozesse, die unsichtbar und lautlos im Dunkeln ablaufen, müssen kein Unbehagen hervorrufen, wenn bei der Konzeption auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit ausreichend geachtet wird.

Takeaway

  • Jedes Automatisierungsvorhaben muss Transparenz und Nachvollziehbarkeit über die automatisch getroffenen Entscheidungen sicherstellen.
  • Bei targenio sind diese Anforderungen durch die Workflow-Engine bereits „built-in“.