Null Bewerber auf Stellenanzeigen – Der Fachkräftemangel war Thema auf dem KVD Innovationstag

Der diesjährige KVD Innovationstag des Kundendienst-Verband Deutschlands e.V. stand unter dem Motto „Sicherheit im Service“ und bot eine Plattform für den Austausch über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze im technischen Service. Zentrale Themen waren die Cybersecurity und die Wahl des neuen Beirats. Aus den Gesprächen hat sich für uns allerdings auch herauskristallisiert, dass der vielbeschworene Fachkräftemangel kein theoretisches Konstrukt ist, sondern bittere Realität. Einige Unternehmen berichten von Stellenanzeigen, auf die es nicht einen einzigen Bewerber gibt. Dieser stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Einen Teil der Lösung sehen wir in der kooperativen Automatisierung im Service.

Austausch auf Augenhöhe beim Networking am Vorabend des KVD Innovationstags

Bereits das Get-together am Vorabend zeigte uns, wie wertvoll persönliche Begegnungen sind. In entspannter Atmosphäre haben wir erste Gespräche geführt, Kontakte geknüpft und bestehende Netzwerke vertieft.

Besonders spannend waren die Kontakte zu Serviceprofis aus den verschiedensten Branchen, wie Automotive, Haushaltsgeräte oder Solartechnologie. Auch die Gespräche mit erfahrenen Serviceberatern wie Holger Jaksch, Jens Härtel und Jonas Lang lieferten praxisnahe Perspektiven und Anknüpfungspunkte für zukünftige Kooperationen. Wir haben vor, diesen Dialog weiter vertiefen.

Cybersecurity oder der Schutz vor digitalen Bedrohungen

Ein absoluter Schwerpunkt des Innovationstags war die Cybersecurity. Julian Rupp vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) präsentierte erschreckende Fakten: Deutschland steht hinsichtlich veralteter Serversoftware schlecht da – nur die USA schneiden noch schlechter ab. Der Nachholbedarf ist bei der Absicherung von IT-Systemen demnach sehr hoch. In einer anschließenden Diskussionsrunde mit Uwe Limmer (Hahn Automation Group) wurden konkrete Erfahrungen zu den Fragen „Was passiert nach einem Cyberangriff? Welche Maßnahmen helfen wirklich?“ aus der Praxis geteilt.

Die Antworten auf die Fragen lieferte die Runde postwendend mit. Regelmäßige Backups sind essenziell. Lösegeldzahlungen sind keine Lösung. Und mit einfachen Mitteln wie Zwei-Faktor-Authentifizierung kann bereits viel erreicht werden.

Die Seestern-Methode ist für uns ein Werkzeug mit Potenzial

Ein weiteres Thema mit echtem Praxisnutzen war die Seestern-Methode. Ihre große Stärke ist, dass sie niedrigschwellig sowie leicht zu erlernen ist. Und sie lässt sich flexibel in verschiedenen Kontexten einsetzen, auch außerhalb klassischer Workshop-Formate. Vor Ort hat sich schnell gezeigt, wie schnell man mit dieser Methode ins Gespräch kommt. Für uns ein spannender Ansatz, der sich auch gut für Retrospektiven im Team eignen könnte.

KVD im Wandel – Bewährtes bewahren, Neues gestalten

Auch der Verband selbst hat in den letzten zwölf Monaten viel bewegt. Der KVD positioniert sich neu, reagiert auf veränderte Marktbedingungen und bewahrt dabei bewusst seine bewährten Werte. Besonders deutlich wurde das bei der emotionalen Verabschiedung langjähriger Beiratsmitglieder sowie des Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Volker Stich, dessen Engagement über viele Jahre hinweg bleibende Spuren hinterlässt.

Wir gratulieren in diesem Zuge herzlich dem neuen Beirat des KVDs, bestehend aus 17 Mitgliedern, zur Wahl des neuen Beirats und wünschen ihnen für die kommenden drei Jahre viel Erfolg und Rückenwind. Ganz besonders unseren persönlichen Kontakten Thorsten Schlüter, Maximilian Schacht und Lennard Holst.

Der KVD ist das Netzwerk für den technischen Service

Der KVD ist Deutschlands größtes Netzwerk für Fach- und Führungskräfte im technischen Service. Mit rund 1.600 Mitgliedern aus verschiedenen Branchen fördert der Verband seit über 40 Jahren den Wissenstransfer und die Entwicklung innovativer Lösungen im Servicebereich.

Fachkräftemangel ist Realität, aber eine Chance zur Differenzierung

Entsprechende Einsichten hat der Verband in aktuelle Themen rund um den Service.

Aus unseren Gesprächen haben wir mehrmals gehört, dass immer häufiger Stellenanzeigen ohne jegliche Bewerbung bleibt. Der Fachkräftemangel ist längst Realität und betrifft insbesondere den technischen Service. Laut einer Studie der ManpowerGroup kämpfen 82 Prozent der deutschen Unternehmen mit offenen Stellenbesetzungen.

Wer den Servicebereich weiterhin nur als Kostenfaktor betrachtet, wird sich im Wettbewerb schwer tun. Differenzierung entsteht zunehmend über exzellenten Service, insbesondere dann, wenn Produkte immer vergleichbarer werden. Die Unternehmen, die es schaffen, mit ihrer Serviceorganisation signifikant zum Umsatz beizutragen, werden die Nase vorn haben.

Mit einem Assistenten im Peto, der den Mangel an Fachkräften ausgleicht und das Wissen in den Unternehmen aktuell hält, sehen wir dieser Herausforderungen kraftvoll entgegen.